Höhepunkt der Vereinsgeschichte

SV Ulm – SC Offenburg (Samstag, 17.00).

„Egal wie es ausgeht, wir sind schon jetzt unheimlich stolz auf die Leistung dieser Mannschaft“, bemerkte Werner Schell (84) jüngst noch vor dem Hinspiel beim SC Offenburg. Das Ulmer Ehrenmitglied war schon in den Gründungsjahren mit dabei und hat dementsprechend schon viele Höhen, aber natürlich auch Tiefen beim SV Ulm selbst miterlebt. Nun fiebert er zusammen mit den vielen anderen Anhängern der entscheidenden Rückpartie gegen den Sport-Club entgegen und hofft natürlich auf den erstmaligen Aufstieg des SV Ulm in die Landesliga. Als Außenseiter in den Stadtteil Albersbösch gereist, überraschte die Mannschaft von Trainer Oliver Bethge nach zuletzt eher mäßigen Leistungen nicht nur die vielen mitgereisten Fans, sondern in erster Linie auch die Einheimischen, die sicherlich nicht mit einer solch konzentrierten und forschen Leistung des Nordvertreters gerechnet hatten. Doch das 1:1 in der Ortenaumetropole war nur der halbe Weg und nun ein winzig kleiner Vorteil für den SV Ulm, die Favoritenrolle hat aber das Team von Gästetrainer Serkan Nezirov noch immer inne. In der Vorwoche musste er noch auf seinen angeschlagenen Torjäger Tonio Bayer wegen einer Muskelverletzung verzichten, nun wird er aber sicherlich das Risiko eines Einsatzes nicht mehr scheuen und vom Anpfiff weg auf ihn setzen. Auf Ulmer Seite wird hingegen Offensivspieler Robin Waffenschmidt fehlen, er wurde in einer äußerst umstrittenen Situation auf der Ersatzbank mit der Ampelkarte und somit einer Spielsperre bestraft.  „Jetzt erst recht“ war es unmittelbar nach dem Schlusspfiff in Offenburg unisono aus dem  Mannschaftskreis zu vernehmen, wo man sich der guten Leistung bewusst war und dies unbedingt wiederholen möchte. Ohnehin steht den Hausherren kein Druck ins Haus, nach dem Abstiegskampf im Vorjahr war die Vizemeisterschaft und das Erreichen der Aufstiegsspiele wesentlich mehr, als man am Münzwald erwartet hatte, wenngleich zwischenzeitlich viele auch schon vom direkten Aufstieg geträumt hatten, dies jedoch wegen einiger Verletzungen und der starken wie auch konstanten Leistung des Meisters Ottersweier am Ende nicht umzusetzen war.

Ein Scheitern wäre aktuell für die Hausherren auch bestimmt keine Tragödie, in der Bezirksliga hat man sich längst  zurechtgefunden und könnte wohl auch in der kommenden Spielzeit wieder eine gute Rolle spielen, und sollte der Aufstieg tatsächlich erreicht werden, würde man am Münzwald auch weiterhin die auf die Philosophie eigener Spieler setzen und definitiv nicht den Geldhahn aufdrehen. Negativspiele hierzu gibt es schon im hiesigen Bezirk durchaus genug. Die sicherlich zahlreichen Zuschauer dürfen sich also auf eine sehr interessante und wohl enge Begegnung gegen den SC Offenburg freuen, der vor nicht allzu langer Zeit noch auf Verbandsebene spielte und nun zumindest vorerst mit aller Macht wieder zurück in die Landesliga strebt. Dass auch der SCO in den Punkten Zweikampfführung und spielerische Qualität in vorderster Linie zu finden ist, bewies die Mannschaft zumindest phasenweise im Hinspiel, wenn  die Hauptakteure Sermanoukian und Cisse den Ball gekonnt zirkulieren ließen. Mit Goalgetter Bayer kommt nun der im Hinspiel vermisste Stoßstürmer hinzu, doch auch der SV Ulm kann in diesem Punkt mit guter Abwehr, hervorragendem Mittelfeld und vor allem Torjäger Steven Müller noch immer auch qualitativ gut dagegen halten.       

Noch ein abschließender Hinweis an die einheimischen Dauerkarteninhaber: Die Saison-Tickets behalten auch für diese Begegnung ihre Gültigkeit.