Fast ein Start nach Maß

Welch ein Auftakt und was für ein Spielverlauf in Ottenau! Angeführt von Spielertrainer Alexander Merkel, Dreh- und Angelpunkt der SpVgg. Ottenau, setzte der gastgebende Aufsteiger seine erfolgreiche Spielweise aus der Bezirksliga unbeeindruckt fort und steuerte nach zwei Treffern von Merkel in der ersten Viertelstunde scheinbar auf einen Kantersieg zu, nachdem das vielleicht zu diesem Zeitpunkt schon vorentscheidende 3:0 nur knapp verpasst wurde. Der SV Ulm bekam in dieser Anfangsphase die Hausherren nie in den Griff und konnte den Ball kaum in den eigenen Reihen halten. Der völlig überraschende Anschluss durch Justin Schumann (15.), der in Höhe des Strafraums mittig an den Ball kam und die Kugel mit dem schwächeren linken Fuß in das Tor der Gastgeber weiterschob, erwischte zu diesem Zeitpunkt nicht nur Stammkeeper Riedinger auf dem falschen Bein, sondern sorgte urplötzlich für das notwendige Selbstvertrauen bei den Gästen. Hier sollte sich nun die offensiv ausgerichtete Variante von Spielertrainer Fabian Ernst mit Schumann, Steven Müller und Dennis Galler auch tatsächlich auszahlen, denn die Murgtäler kamen mit den schnellen und wendigen Ulmer Spitzen selten zurecht. Justin Schumann (42.) und Marvin Mußler (43.) drehten mit ihren Treffern noch vor der Pause die Partie. Die knappe Führung hielt gegen nun noch offensiver agierende Hausherren allerdings nur bis zur 64. Minute, als dem eingewechselten David Schneider der Ausgleich gegen lange Zeit viel zu tief stehende Gäste gelang. In der Schlussphase suchten nun beide Teams die Entscheidung, Ottenau war sicherlich etwas überlegener, Ulm hatte jedoch die wesentlich besseren Möglichkeiten und belohnte sich in Person von Steven Müller (86.), der den Ball endgültig über die Linie brachte, nachdem Galler nur den Pfosten des leeren Tores getroffen hatte. Quasi in letzter Minute der Nachspielzeit stand Ersatzkeeper Markus Hoch noch einmal goldrichtig und parierte auch die letzte Chance des Aufsteigers, der nach dem seinem furiosen Auftakt die Zähler schon fast in der Tasche zu haben schien.      

Zumindest den angestrebten Teilerfolg erkämpfte sich die „Zweite“ tags darauf beim 2:2 in Schwarzach. Der Bezirksligaabsteiger zeigte einige gute spielerische Ansätze, die Handschrift des neuen Trainers Yannick Schneider machte sich deutlich bemerkbar. Das Gastgeschenk der Germanen zur Ulmer Halbzeitführung nahm Kevin Brand wenige Minuten vor der Pause dankend als, als sich ein Abwehrspieler und Keeper Schwarz nicht ganz einig waren und der Reserve-Spielführer die Unachtsamkeit eiskalt verwertete. Da auch im zweiten Spielabschnitt das Einzelspiel einmal mehr deutlich übertrieben und das Zusammenspiel in gleichem Maße vernachlässigt wurde, nutzte Schwarzach nun seinerseits die Ulmer Patzer im Spielaufbau und bog die Partie durch Treffer von Leo Nonnenmacher (58.) und Christian Weisbrod (72.) um. In der Folge sollte sich dann der bereits kurz zuvor vollzogene Dreifachwechsel mit Alexander Janzen, Jan Dmitrovic und Nicolai Metzinger auszahlen, denn Letzterem gelang in der 75. Minute per Kopfball der Ausgleich. Während Jan Dmitrovic in der Schlussminute beinahe noch der Siegtreffer gelungen wäre, hielt auf der anderen Seite Torhüter Alexander Braun in souveräner Manier den Zähler im Hohlerwald fest. Mit dem leistungsgerechten 2:2 zeigten sich am Ende alle zufrieden.

Team 3 setzte sich im Derby bei Schwarzach II erst am Ende sicher mit 3:1 durch und verpasste im zweiten Durchgang gleich ein halbes Dutzend guter Chancen, um die Partie schon wesentlich früher für sich zu entscheiden. Dominik Faust glich noch vor der Pause die Germanen-Führung aus, Jason Schumann brachte sein Team dann nach dem Wechsel in Führung, ehe erneut Dominik Faust in der letzten Minute den Schlusspunkt setzte.           

Torjubel in Ottenau: Justin Schumann (rechts) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich im Murg-Stadion