Spitzenspiel zum Jahresabschluss

SV Ulm – FV Baden-Oos (Sonntag, 14.30, Bezirksliga). Für den SV Ulm stellt sich das Spitzenspiel des letzten Spieltages vor der Winterpause als Zugabe nach einer bislang wirklich tollen Vorrunde dar, deren Ausgang die bisher gezeigten Leistungen nicht trüben kann. Mit dem FV Baden-Oos gastiert der lange Zeit überragende Tabellenführer am Münzwald, dessen Überlegenheit mit den Niederlagen auf dem schwer zu bespielenden Kunstrasen in Ottenhöfen und auch beim direkten Verfolger Ottersweier zwar etwas litt, die Mannschaft von Spielertrainer Pantelis Kalpakoglou jedoch anschließend immer wieder in die Erfolgsspur zurückfand und damit den lange Zeit sehr deutlichen Vorsprung halten konnte. Gespickt mit vielen Akteuren aus höheren Klassen, die teils erst nach dem Saisonstart an die Oos stießen, sind die Gäste jederzeit in der Lage, ihre Gegner nicht nur spielerisch zu beherrschen, sondern sie verfügen auch über die gewisse Kaltschnäuzigkeit, um in Momenten der scheinbaren Unterlegenheit urplötzlich zuzuschlagen und ihre wenigen Chancen eiskalt zu nutzen. Leidlich musste dies Trainer Oliver Bethge schon im Hinspiel erfahren, als man den Gegner in der Kurstadt zu beherrschen schien und dabei die Defensive derart vernachlässigte, dass Oos zwei Konter zu den Siegtreffern nutzen konnte. Die richtige Balance zwischen Angriffswucht und gesicherter Abwehr muss der SV Ulm in dieser Partie finden, sonst werden die Gäste sicherlich erneut unerwartet zuschlagen. Beide Teams haben am vergangenen Wochenende bestimmt nicht geglänzt, der FV Baden-Oos kassierte im Derby gegen Lichtental in der Nachspielzeit noch den unerwarteten Ausgleich und wird, der schweren Aufgabe bewusst, nun sicherlich hochkonzentriert in den Jahresabschluss gehen, um sich eine gute bis sehr gute Ausgangslage für den Meisterschafts-Schlussspurt im Frühjahr zu erhalten. Keineswegs von einer knapp entgangenen Blamage beim TC Fatihspor kann man hingegen von den Einheimischen sprechen, so wie es zu Wochenbeginn nach dem knappen 2:1 im Aumattstadion vielfach kolportiert wurde. Tatsächlich hatte man eine fast vollständig neue Mannschaft vor der Brust, die bestimmt nicht durch ein taktisch und spielerisch souveränes Auftreten, am Ende aber vielmehr durch den Willen und die Kampfkraft des gesamten Teams besiegt wurde. Dies spricht für den Geist in der Ulmer Mannschaft, und damit kann man durchaus mit Respekt, aber auch ohne jegliche Angst in das Top-Duell des Spieltages gehen. Coach Bethge kann auf einen vollständigen Kader zurückgreifen, „Urlauber“ Benedikt Wisser ist wieder zurück, nur hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Patrick Ernst, der gegen Fatihspor wegen einer leichten Zerrung geschont wurde, steht noch ein Fragezeichen.