Verdienten Zähler erkämpft, aber “Oli” Ernst verloren

SpVgg. Ottenau – SV Ulm 3:3 (3:1, Bezirksliga). Neun mal gelb für die Gastgeber, drei gelbe Karten für den SV Ulm, und dazu noch jeweils eine Ampelkarte – es war ein arbeitsreicher Tag für den insgesamt gut leitenden Landesliga-Schiedsrichter Ilker Kaya (SC Freiburg), der im Murgstadion viele Szenen richtig erkannte und vor dann allem im Schlussdrittel nicht auf die zahlreichen Schwalben der Spielvereinigung hereinfiel. Dabei hatten die Hausherren die Vorgaben den neuen Trainers Hubert Luft bis nach der Pause hervorragend umgesetzt, mit viel Laufarbeit und aggressivem, zuweilen auch sehr hartem Auftreten das Aufbauspiel der Gäste empfindlich gestört und so auch mit einem klaren Übergewicht in der Zweikampfführung die Oberhand auf dem Feld. Schon in der 9. Minute scheiterte David Schneider alleine vor Keeper Manuel Klemm, der dessen Schuss gerade noch an die Querlatte lenken konnte, eine gute Viertelstunde später führte wieder einmal mehr ein eigener Eckball für Ulm zu einem Konter, die Einheimischen ließen sich das folgende Überzahlspiel nicht nehmen und gingen durch den freigespielten Kevin Walter mit 1:0 in Führung. Den ersten gelungenen Gegenangriff überhaupt nutzte dann Steven Müller und verwandelte eine schöne Vorlage von Alexander Janzen zwar zum Ausgleich (24.), doch postwendend war dann Mittelstürmer Schneider zur Stelle und  Nutznießer eines Missverständnisses vor Torhüter Klemm zur abermaligen Führung. Eine weitere Tiefschlafphase genehmigte sich das Ulmer Team dann in der 37. Minute und wurde durch das 3:1 von Spielführer Steffen Weiler bitter abgestraft. Oliver Ernst traf zwar noch vor dem Seitenwechsel die Oberkante der Ottenauer Querlatte, doch Trainer Oliver Bethge musste zur Pause etwas ändern und brachte mit Metzger und Burst zwei frische Spieler auf das Feld. Das Ulmer Team holte sich in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel zwar die einzigen drei Verwarnungen ab, war aber nun erkennbar gewillt, die Partie nicht so einfach abzugeben. Nun schien jedoch auch Ottenau dem  Aufwand der ersten Spielhälfte Tribut zollen zu müssen, einen Pass in die Tiefe verwandelte zunächst Müller zum Anschlusstreffer (59.), dem stärker werdenden Druck des Vorjahreszweiten konnten die Einheimischen danach oft nur noch mit Fouls unterbinden und kassierten gleich reihenweise Verwarnungen. Als Kapitän Weiler wegen einer Unsportlichkeit per Ampelkarte vom Feld musste (70.), schien sich das Blatt zugunsten des SV Ulm endgültig zu wenden, doch Antreiber Oliver Ernst sah nach seinem zweiten Foul ebenfalls gelb/rot und glich so die Personenzahl auf dem Feld wieder aus. Die Gästen operierten in der Schlussphase zwar viel zu oft mit ungenauen langen Bällen und hätten müde Gastgeber spielerisch sicherlich in größere Nöte gebracht, erzwangen aber nach einer Eckballserie dennoch den Ausgleich nach einem Kopfball von Björn Burst (84.). Wie schon in der Vorwoche hatte Ulm durchaus Moral bewiesen, war aber spielerisch meilenweit von der Bestform entfernt, auch deshalb, weil man die Zweikämpfe nicht entsprechend annahm und sich zuweilen vor allem bei Einwürfen vielfach überrumpeln ließ.                                  

Der SV Ulm spielte in folgender Aufstellung:

Manuel Klemm – Nils Helmholdt (46. Björn Burst, 89. Tom Eisele), Benedikt Wisser, Patrick Ernst (73. Fabian Huck), Manuel Friedmann –  Alexander Janzen (46. Marius Metzger), Michael Leppert, Fabian Ernst, Oliver Ernst,  Aykut Ademogullari – Steven Müller.