Dreckiger und wichtiger Sieg im Aumatt

TC Fatihspor – SV Ulm 1:2 (1:1, Bezirksliga). Die klar favorisierten Gäste trafen pünktlich zum Rückrundenstart auf einen fast komplett runderneuerten Gastgeber,  die Amtssprache im Aumattstadion war nun französisch und die spielerische Qualität der Hausherren in allen Bereichen um einhundert Prozent gesteigert. Dazu kam eine für einen abgeschlagenen Tabellenletzten ungewohnte Abgeklärtheit und auch Sicherheit in der Defensive, gepaart mit teils überhartem Einsatz, sodass der junge Schiedsrichter Patrice Heinrich aus Hinterfeld bei Hagenau, wie er im Nachgang auch zugab, absolut überfordert war und keines der vielen hässlichen Fouls sachgerecht sanktionierte. Vor der Pause besaß der TCF sogar ein Übergewicht an klaren Möglichkeiten, alleine Torjäger Mamdo Tourag, nun ausgestattet mit allen Freiheiten nach vorne, hätte zwei, drei Treffer machen können, scheiterte jedoch wiederholt alleine vor Ulms Keeper Manuel Klemm (5./43.). Nur selten fand der SV Ulm seinerseits Lücken im Abwehrverbund der Gastgeber, dann meist nach Ballgewinnen und schnellen Gegenangriffen. Aus diesen Situationen heraus hätten Aykut Ademogullari (6.) und Jonathan Wisser (19.) einnetzen können, erst ein Freistoß von Fabian Ernst brachte dann endlich die Führung für Ulm, den Steven Müller zum 0:1 einköpfte (30.). Nur zwei Minuten später zirkelte Ernst einen erneuten Freistoß aus fast identischer Position an den Pfosten und verpasste nur knapp das 0:2, während die Einheimischen in der Folge eine Kontersituation eiskalt ausspielten und Giovani Ristea (37.) der Ausgleich gelang.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste den Druck und hatten die Begegnung nun etwas besser im Griff, konnten aber ihre Möglichkeiten zunächst nicht nutzen, sondern scheiterten immer wieder am sicheren Schlussmann Johannes Zukov. Nachdem Robin Waffenschmidt in der 67. Minute im Strafraum von den Beinen geholt wurde, zögerte Schiedsrichter Heinrich keine Sekunde und entschied trotz nicht endender Proteste der Hausherren auf Strafstoß. Fabian Ernst ließ sich auch durch zahlreiche Unsportlichkeiten vor der Ausführung nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte sicher zum 1:2. Der Tabellendritte wollte die Führung nun natürlich über die Zeit bringen, handelte sich aber in der 77. Minute einen ebenso umstrittenen Handelfemeter ein und konnte sich schließlich bei Schlussmann Manuel Klemm bedanken, der den von Kais Mezlini flach getretenen Strafstoß abwehrte und somit die knappe Führung rettete. Da der eingewechselte Alexander Janzen bei einem Konter alleine vor Torhüter Zukov am Tor vorbeischoss (86.) und damit die Entscheidung verpasste, musste nicht nur der zahlreiche Gästeanhang bis zum Schlusspfiff um den achten Ulmer Auswärtssieg in Folge bangen.

 

Der SV Ulm spielte in folgender Aufstellung:

Manuel Klemm – Nils Helmholdt, Mahir Gökalp, Björn Burst, Manuel Friedmann (62. Jacob Friedmann) –  Aykut Ademogullari, Fabian Ernst, Jonathan Wisser, Oliver Ernst,  Steven Müller (90. Justin Schumann) – Robin Waffenschmidt (78. Alexander Janzen).