Joni Wisser und Marvin Schell im Urlaub, Ruben Thaller verletzt: Personell reduziert reiste der SV Ulm am vergangenen Sonntag zum ehemaligen Aufstiegskonkurrenten und merkte schon in der Anfangsphase, dass die Hausherren nicht unbedingt sattelfest und in der Offensive etwas fahrig agierten. So reichte ein in der Defensive konzentrierter Auftritt mit gefährlichen Kontern, um auf Vorlage von Nils Helmholdt unserem Goalgetter Steven Müller per Abstauber das 0:1 zu ermöglichen, und ein Geniestreich von Fabian Huck, der aus dem Mittelkreis heraus die Defensive mit einem Alleingang düpierte, sorgte schließlich für einen Doppelschlag (29./32.) und das 0:2. Fabian Huck und Dennis Galler verpassten es noch vor der Pause, die Führung auszubauen, danach warfen die Einheimischen mit der Herein-nahme von weiteren Offensivkräften alles nach vorne. Auf Zuspiel von Galler erzielte Müller dann das vorentscheidende 0:3 (75.), und hätte der Schiedsrichter nach dieser Aktion gegen den eingewechselten Robin Waffenschmidt wohl zu Recht auf Strafstoß entschieden (Foto), wäre die Partie wohl noch deutlicher ausgegangen. So kam der RSC mit dem Ehrentreffer kurz vor Spielende noch zu einer geringen Ergebniskorrektur.
Nach den Auftaktsiegen gegen Weitenung kehrten die Reserven leider ohne Zähler aus Neusatz zurück. Team 3 unterlag knapp mit 0:1 auf dem Felsenrain, und die 2. Mannschaft lag beim heimstarken Aufsteiger zur Pause mit 0:2 im Hintertreffen. Dass der Anschlusstreffer zum 1:2 aus einem Eigentor resultierte und das einzige Ulmer Tor an diesem Tag im Bühler Teilort bleiben sollte, dokumentiert die Harmlosigkeit im Angriff, wo Sturmführer Niklas Früh an allen Ecken und Enden fehlte.
Eingebettet in das Sportfest am vergangenen Wochenende starteten alle drei Seniorenteams in die neue Punktspielzeit.
Zunächst empfing die 3. Mannschaft den SV Weitenung II und führte nach Treffern von Fabrice Mußler (2) nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste nach der Pause mit 2:1, ehe der eingewechselte Alex Schumann einen fatalen Abwehrschnitzer der Blumendörfler nutzte und mit dem 3:1 alles klar machte. An diesem Wochenende muss sich das Team nun bei der Reserve des SV Neusatz behaupten (Sonntag, 15.00 Uhr).
Team 2 kam gegen den SV Weitenung zu einem sicherlich glücklichen 1:0 – Erfolg, profitierte dabei sicherlich von der bereits im Pokalspiel gezeigten Abschussschwäche der Gäste und nutzte einen schmeichelhaften Strafstoß zum Siegtreffer durch Niklas Früh. Beim Aufsteiger SV Neusatz ist nun mit einem hoch motivierten und in der Offensive wesentlich aggressiveren Kontrahenten zu rechnen, dessen erste Partie witterungsbedingt hatte abgebrochen werden müssen (Sonntag, 17.00 Uhr).
Die „Erste“ fand gegen einen gut formierten und mannschaftlich geschlossenen FV Muggensturm lange Zeit nicht ins Spiel und geriet schon nach drei Minuten ins Hintertreffen. Der Ausgleich per Kopfball von Steven Müller noch vor der Pause war zwar sehenswert, doch weitere Möglichkeiten blieben auf Ulmer Seite leider Mangelware, während die Gäste leicht und locker hätten zwei oder drei Treffer nachlegen können. Der FVM, ohnehin schon ohne vier Stammkräfte angetreten, verlor kurz vor der Pause auch noch mit Spielführer Schneider den bis dahin auffälligsten Akteur auf dem Feld, was man der Mannschaft nach dem Seitenwechsel auch deutlich anmerkte. Dieses Tief nutzte der SV Ulm nun mit den neuen Kräften Joni Wisser und Marvin Schell, dem das 2:1 gelang. Binnen weiterer zehn Minuten schienen die Hausherren dann die zwischenzeitliche Verunsicherung der Gäste nach Toren von Dennis Galler und Nils Helmholdt mit die 4:1 (65.) endgültig zur Entscheidung genutzt zu haben, offenbarten in der Schlussphase jedoch wieder altbekannte Schwächen und ließen Muggensturm noch einmal auf 3:4 herankommen. Am Ende konnte jedoch auch Team 1 einen erfolgreichen Start vermelden und reist nun zum einstigen Konkurrenten um den Landesliga-Aufstieg, den Rastatter SC/DJK (Sonntag, 17.00 Uhr). Dort muss Coach Fabian Ernst nur eine Woche nach dem Sportfest wohl einige Umstellungen vornehmen, da Joni Wisser und Marvin Schell im Urlaub weilen und Denis Tran sowie Ruben Thaller angeschlagen sind. Dafür dürfte der zuletzt aufgefallene Marvin Mußler wieder mitwirken können.
Auch in diesem Jahr kann der SV Ulm wieder auf ein erfolgreiches Sportfest zurückblicken, hatte aber angesichts der Dimensionen selbst erstmals größere Probleme, sämtliche Helferpositionen ausreichend zu besetzen. Keine einfache Aufgabe bei einem der letzten Großfeste in der Region angesichts monatelanger Vorbereitung, einer Woche Aufbau und vier proppevollen Festtagen. Die hatten es aber nicht nur in sportlicher und musikalischer Hinsicht wieder in sich, das Programm wurde in den Nischen abgedeckt mit einem Nachmittag für Kinder inclusive Kasperle-Theater, einem Menschenkicker-Turnier und auch wieder der Einbeziehung der Pflegeheimbewohner aus Ulm, die mit insgesamt 19 Personen am Montag zur Mittagszeit aufgrund ihrer Einschränkungen teils mit dem Vereinsbus abgeholt und wieder zurückgebracht wurden. Eher geprägt vom Freundschaftsspielcharakter, jedoch immer fair umkämpft war das Kleinfeldturnier der Betriebsmannschaften, in dem sich die Firma Autohaus Grethel aus Baden-Baden gegen 12 andere Teams zum Auftakt des Festwochenendes durchsetzte. Der Tennisverein Lichtenau setzte sich beim Menschenkicker-Turnier gegen die Konkurrenz durch, und das Blitz-Turnier der benachbarten Vereine entschied die neue Spielgemeinschaft Lichtenau/Scherzheim im Finale gegen den TuS Greffern knapp mit 1:0 für sich, während sich der FC Schwarzach mit einem 2:0 gegen die SG Stollhofen/Söllingen den dritten Rang sicherte.
Eher als Novum in Anbetracht der laufen Festbetriebs zu betrachten waren die drei Siege der heimischen Seniorenmannschaften zu den jeweiligen Pflichtspielauftakten. Team 3 (3:1) setzte sich gegen Weitenung ebenso durch wie die „Zweite“ gegen die Blumendörfler (1:0), und die 1. Mannschaft besiegte den FV Muggensturm in der Bezirksliga mit 4:3. „Wenn wir gewinnen, bleibe ich bis der Letzte nach Hause geht“ spornte der noch verletzte Spielertrainer Fabian Ernst seine Mannschaft vor der Partie gegen FVM zwar an, ob er sein Vesprechen hielt bleibt ein Geheimnis.
Über den Volkslauf am Sonntagmorgen mit 140 Teilnehmern wurde bereits berichtet, auch er ist seit nunmehr 33 Jahren fester Bestandteil der Veranstaltung.
In musikalischer Hinsicht nutzten „Bow Tie Willi“ in einem vollen Festzelt ihren Heimvorteil, „Radiocast“, das DJ Team beatMANUFAKTUR und auch „Forestcity“ aus dem Rheinland empfahlen sich mit ihren tollen Auftritten ebenso für das Sportfest 2024 wie die Formation „Schlagerbrodt“ am Montag, die zum Abschluss des Sportfestes die Bühne zur Tanzfläche machte. Voll auf ihre Kosten kamen auch wieder die Freunde der Blasmusik. Am Sonntag spielte der Musikverein Trachtenkapelle Moos auf, und zahlreiche Musiker verwahrten im Anschluss ihre wertvollen Instrumente sicher im Vereinsheim, um sich am Montag zur Mittagszeit in der „Sportblasgruppe“ gleich wieder mitzuwirken. „Wir stellen hier heute gleich zwei neue Rekorde auf“ spannte Manuel Hettler aus Weitenung das Publikum in einem bis auf den letzten Platz gefüllten Zelt nur kurz auf die Folter. Der jüngste Dirigent (Manuel Schultheiß) leitete das inszwischen auf 60 Personen aus zehn verschiedenen Musikvereinen aus der Region und dabei sogar über den Bezirk hinaus zusammengestellte und somit stimmgewaltige Orchester, das nicht nur viele Anhänger der Blasmusik, sondern auch zahlreiche Musiker über den Landkreis hinaus anzog. Ob „das sportFEST“ im Jahr 2023 auch in finanzieller Hinsicht wieder ein Erfolg war wird sich erst in einigen Wochen nach Eingang aller Rechnungen zeigen, bestätigte die Kassiererin Bianca Nollau, die eigens ihren Urlaub für die vier Festtage unterbrach und aus Dänemark eingeflogen war, denn schon alleine die GEMA-Kosten haben sich im Zuge der allgemienen Preissteigerungen nahezu verdoppelt und belaufen sich auf nahezu 2000,- Euro. Und dieser Betrag muss im Ehrenamt erst einmal netto erwirtschaftet werden.
Das klare 3:0 in der ersten Pokalrunde beim SV Weitenung war vielleicht etwas zu einfach, denn schon ein etwas heftigerer Gegenwind in Hügelsheim sorgte für das unerwartet frühe Ausscheiden des Landesliga-Absteigers in der zweiten Runde.
Dabei war das Team von Trainer Fabian Ernst durch einen zur Bogenlampe abgefälschten Schuss von Steven Müller (8.) schon früh in Führung gegangen und verpasste im weiteren Spielverlauf zwei, drei gute Möglichkeiten, die Weichen auf einen weiteren Erfolg zu stellen. Als Denis Tran bereits in der Nachspielzeit von Hälfte eins aus wenigen Metern den Ball ebenfalls nicht im Netz unterbringen konnte und im direkten Gegenzug der bullige Stürmer Emagni für den Ausgleich sorgte, nahm das Unheil seinen Lauf, denn direkt nach dem Seitenwechsel ging der gastgebende A-Ligist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr überraschend sogar in Führung. Der SV Ulm versuchte in der Folge mit der Einwechslung von Jonathan Wisser und weiteren Offensivkräften alles, vergab aber erneut gute Möglichkeiten und fing sich in der Schlussphase das entscheidende 3:1 ein. Die Mannschaft verlor im zweiten Durchgang durch die vielen Wechsel jegliche Struktur und tat sich gegen tief stehende Hausherren enorm schwer, die sicherlich auch von den Platzverhältnissen profitierten und denen das Glück unter anderem nicht bei zwei Lattentreffern (Ruben Thaller und Thorben Wilhelm) wiederholt zur Seite stand.
Eingebettet in ein Sommerfest vor dem Vereinsheim, das den Rahmen zum Festakt anlässlich des 75-jährigen Bestehens bildete, wurden beim SV Ulm einige Mitglieder, die teils schon seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlich tätig sind, von Verbandsseite mit Ehrenurkunden und Ehrennadeln in silber und gold ausgezeichnet. Im Anschluss an die Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Roland Schmidt und Grußworten von Bürgermeister Christian Greilach sowie der Ortsvorsteherin Christa Baumann zeichnete der Bezirksvorsitzende Vito Voncina im Namen des Südbadischen Fußballverbandes Rolf Benkeser, Fridolin Burkard, Friedbert Fraß, Patrick Günther, Mario Keller, Thomas Leppert, Heiko Riedinger, Anton Ruschmann, Martin Ruschmann, Günter Waffenschmidt sowie Manfred und Sibylle Winter mit diesen besonderen Ehrungen aus. Die Gründung des Vereins und die mehr als sieben Jahrzehnte andauernde Vereinsgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen wurden an insgesamt 15 Stationen verteilt auf Rundwegen in Ulm und Moos auf mit viel Aufwand erstellten Informationstafeln präsentiert. Einem Sportverein entsprechend nutzten viele Mitglieder und auch andere Interessierte die Gelegenheit und fuhren die einzelnen Stellen mit dem Fahrrad ab. Gerade viele nicht mehr ganz so mobilen Ehrenmitglieder nutzten auch die Möglichkeit, alle doppelt gefertigten Schautafeln direkt am Vereinsheim zu betrachten.
Vito Voncina (links) und Roland Schmidt (rechts) rahmen die Geehrten ein. Für die verhinderten Heiko Riedinger und Martin Ruschmann nahmen Kurt Riedinger und Bürgermeister Christian Greilach stellvertretend die Urkunden entgegen.
(gw) Fast auf den Tag genau vor 75 Jahren wurde der SV Ulm gegründet und zählt damit zu einem der eher jüngeren Vereine im Fußballbezirk. In einem kleinen Festakt vor dem Vereinsheim wird dieses Jubiläum am kommenden Samstag ab 18.00 Uhr entsprechend gefeiert, ferner bilden Rundwege in Moos und Ulm mit insgesamt 15 Stationen, wo die Anfänge des Vereins, die folgenden Jahrzehnte, aber auch Informationen zur Jugend – und Freizeitsportabteilung sowie zum Mädchen- und Frauenfußball auf Hinweistafeln illustriert wurden, eine Art Zeitreise für alle Interessierten. Zusätzlich präsentiert der ehemalige Vorsitzende Edmund Rau in der Vereinsgaststätte einen sich stets wiederholenden Kurzfilm und Infos zum Vereinsheimbau. Die chronologisch aufgebauten Rundwege mit den Schautafeln sind samstags und sonntags jeweils von 13 Uhr bis 18.00 Uhr für Besucher geöffnet und in den beiden Ortsteilen unterschiedlich, sodass alle Punkte aufgesucht werden sollten.
Der Rundweg in Ulm beginnt beim Anwesen Ruschmann in der Mooser Str. 85 und führt über das Neubaugebiet Waldhag (Lebherz) über die Schulstraße (Brommond) zur Bäckerei-Filiale Orlemann (Volz), dann über die Mooser Straße (Friedmann und Riedinger) zum Endpunkt Vereinsheim.
Der Weg in Moos beginnt in der Feldstraße (Schmidt), führt über den Buchenweg (Metzinger) zur Mooser Straße (Oser und Burst) und von dort aus über die Bachstraße (Wisser und Ernst) zur Weiherstraße (Ernst). Dieser Rundweg endet im Gebiet Eilsee (Frietsch), von wo aus man bequem auf dem Radweg wieder nach Ulm zurückkehren kann. An den beiden Startpunkten liegen noch einmal Rundweg-Pläne aus.
(gw) Wahre Pionierarbeit leisteten fußballbegeisterte junge Männer, als sie im Juni 1948 den SV Ulm gründeten. Bereits seit den 1920er Jahren fanden sich immer wieder Ulmer Spieler in den Reihen des bereits bestehenden FC Lichtenau, und als der Fußballsport nach Kriegsende wieder auflebte war es eine zu große Zahl an Ulmern, die in die Rheingold-Elf drängten. Wegen des drohenden Ungleichgewichtes in der Mannschaft kam es jedoch zum Bruch mit den Kernstädtern. Hauptinitiator der dann nachfolgenden Ereignisse war dann der junge Spieler Heinrich Schell, Sohn des damaligen Bürgermeisters von Ulm, Anton Schell. Das Ortsoberhaupt und auch der damals ebenfalls noch junge Pfarrer Hans Hauck unterstützten das Begehren der jungen Männer auf einen eigenen Verein und sorgten dafür, dass im Bereich des heutigen Trainingsplatzes eine Wiese sowie eine Hanfrätze als künftiges Spielfeld gegen Pacht zur Verfügung gestellt wurden. Diese tiefer liegende und unter Wasser stehende Rätze, in der ehemals Hanf zur weiteren Verarbeitung über Wochen eingeweicht worden war, musste in mühsamer Handarbeit unter anderem mit Bunkerresten unter Zuhilfenahme von Pferdefuhrwerken und dem einen im Dorf vorhandenen Traktor erst aufgefüllt werden, bevor das Spielfeld samt Baracke direkt an der heutigen L 76 errichtet und mit dem Eröffnungsspiel gegen Lichtenau eingeweiht und in Betrieb genommen wurde. In der Anfangszeit waren nicht nur Einheimische, sondern auch Fußballbegeisterte aus Greffern, Grauelsbaum oder gar aus Lichtenau aktiv, ehe sich bald auch zahlreiche Sportler aus Moos dem Verein anschlossen, da ihr ähnliches Vorhaben im heutigen Bühler Ortsteil weder behördliche noch kirchliche Unterstützung fand. Aus diesem Grund schlossen sich schon damals junge Männer aus Moos dem SV Ulm an, ein Umstand, der sich noch heute mit vielen guten Fußballern und Funktionären aus dem Bühler Ortsteil auszahlt.
Etwas mehr als 20 Jahre nach der Vereinsgründung setzten die ersten Erfolge mit dem Aufstieg als Tabellenzweiter ein, die erste Meisterschaft wurde dann genau nach 30 Jahren gefeiert. Bis zum 50jährigen Jubiläum hatte sich der SV Ulm durch mehrere Auf- und Abstiege den Beinamen Fahrstuhlmannschaft erspielt, und mit dem legendären Aufstiegs-Rückspiel beim heute nicht mehr existierenden FC Illingen (5:4) im Jahr 2011 wurde nicht nur eine sehr lange Durststrecke beendet, sondern auch die bis dahin gute Jugendarbeit mit dem nun aufstrebenden Nachwuchs belohnt. Dies führte vor drei Jahren, wohlgemerkt ohne finanzielle „Schützenhilfe“, bis in die Landesliga, ein herausragender Erfolg und der vorläufige Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Dass die Mannschaft nun ausgerechnet zum Jubiläum wieder absteigt, war nicht unerwartet und ist sicherlich auch kein Rückschritt, denn der überbezirkliche Auftritt war von Anfang an als lehrreiches Abenteuer gedacht und machte den SV Ulm und damit auch die Stadt Lichtenau bis weit in das Kinzig- und Renchtal hinauf bekannt. Im Jubiläumsjahr findet man sich nun also im Bezirksoberhaus wieder, eine Liga, von der man am Münzwald noch vor vielen Jahren nur geträumt hatte. Zum Besuch der Rundwege und vor allem auch des Festes am kommenden Samstag ab 18.00 Uhr ist die Bevölkerung recht herzlich eingeladen. Ein besonderer Dank vorab an die heute noch lebenden Zeitzeugen wie beispielsweise die Ehrenmitglieder Werner und Fridolin Schell (beide 88), die als Jugendliche die Gründerzeit selbst miterlebten und die detaillierte Informationen wie auch lustige Anekdoten noch persönlich überliefern konnten.
Personell auf dem Zahnfleisch reiste die 1. Mannschaft zu ihrem letzten Landesligaspiel nach Langenwinkel und war nach zwei frühen Gegentreffern in der Lahrer Vorstadt letztlich chancenlos. Der FVL benötigte zum sicheren Klassenerhalt noch einen Erfolg und ließ vom Anpfiff weg keinen Zweifel daran, wer den Platz als Sieger verlässt. Der SV Ulm mit Spielertrainer Fabian Ernst hätte sich gerne mit einem positiven Resultat aus dem überbezirklichen Kreis zurück gezogen, doch zahlreiche Verletzungen und auch die Wichtigkeit des parallel angesetzten Spieles der „Zweiten“ ließen keine personellen Grätschen zu. Mit einem 0:4 im Gepäck machte sich das Team dann wieder auf die Heimreise, allerdings konnten sich Spieler und Offizielle hier bereits über den erhofften Sieg der Reserve beim VfB Bühl II freuen, der bedingt durch die Punktverluste der Konkurrenz den Klassenerhalt bedeutete. Allerdings fehlte Jonathan Wisser im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Begegnungen angeschlagen, und so tat sich das Team um Spielertrainer Björn Burst auch nach der Führung durch Niklas Früh (40.), die der Coach selbst vorbereitet hatte, einmal mehr sehr schwer. Die Zwetschgenstädter riskierten im zweiten Durchgang dann wesentlich mehr und kamen schon bald nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich. In der Schlussphase bewies das Ulmer Team dann die notwendige Moral und hatte zunächst ein, zwei wirklich gute Chancen, ehe Marvin Schell per Freistoß das 1:2 besorgte (75.). Groß war der Jubel nach dem Schlusspfiff (Foto), nach drei Siegen in Folge schaffte die Mannschaft in einem tollen Endspurt doch noch den Klassenerhalt in der Kreisliga A.
Die Teams 1 und 2 gehen an diesem Samstag mit parallelen Auswärtsreisen in die Saisonfinals. Die „Erste“ steht längst als Absteiger fest und muss zu ihrem letzten Landesliga-Auftritt zum FV Langenwinkel (17.00 Uhr) reisen, der unbedingt einen Heimsieg benötigt, um die Klasse sicher halten zu können. Allerdings konnten die Hausherren den Abgang von Torjäger Mike Gbajie, der in der Winterpause in den saudischen Profi-Fußball wechselte, nicht kompensieren und fielen in der Tabelle immer weiter zurück. Eine Vielzahl an Platzverweisen war hier auch nicht gerade förderlich, und so stehen die Lahrer Vorstädter gegen den SV Ulm gehörig unter Druck. Der wird mit Spielertrainer Fabian Ernst alles daran setzen, vielleicht das letzte Saisonspiel für sich zu entscheiden und die sieglose Rückserie mit einem positiven Resultat zu beenden, nachdem zuletzt ein Heimsieg gegen Niederschopfheim durch zwei Gegentreffer erst in der Nachspielzeit nur denkbar knapp verpasst wurde.
Die zweite Mannschaft konnte wie erhofft die beiden letzten Heimspiele gegen Bühlertal II und Varnhalt siegreich beenden und könnte mit einem weiteren Erfolg nun bei der Bühler Reserve (ebenfalls um 17.00 Uhr) sogar noch einen sicheren Nichtabstiegsplatz erklimmen. Die Zwetschgenstädter können aufgrund des großen Rückstandes auch bei einem Heimsieg den 15. Rang nicht mehr verlassen, schöpfen aber immer noch Hoffnung auf eine günstige Abstiegskonstellation mit im optimalen Fall von insgesamt nur zwei bis drei Absteigern aus beiden A-Ligen. Wenn das Team von Björn Burst weiterhin so zielgerichtet und offensiv variabel agiert, hat es gute Chancen, auch im Hägenich zu bestehen und den Klassenerhalt schon am Samstag klar zu machen.
Mit durchweg guten Leistungen verabschiedeten sich alle drei Seniorenmannschaften von ihren heimischen Fans und bedankten sich im Anschluss an die Verabschiedungen von Spielern und Betreuern mit dem obligatorischen Fan – Bier bei ihren treuen Anhängern, wenngleich am kommenden Wochenende noch die Teams 1 und 2 zum Saisonfinale im Einsatz sind.
Die „Dritte“ erkämpfte sich mit einer einsatzfreudigen und taktisch guten Leistung ein torloses Remis gegen den FC Varnhalt II, der seinerseits mit dem gewonnenen Zähler vorzeitig die Meisterschaft erringen konnte. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Begegnung hatte auch die Mannschaft von Coach Joachim Peduzzi, der mit diesem letzten Spiel aus dem Amt ausschied, durchaus Möglichkeiten zum Sieg, sicherte sich aber andererseits auch mit dem einen Zähler den fünften Tabellenrang in der Abschlusstabelle.
Einen weiteren wichtigen Erfolg in Richtung Klassenerhalt fuhr anschließend die 2. Mannschaft beim 5:1 gegen den FC Varnhalt ein. Mann des Tages war Jonathan Wisser mit drei Treffern und der wichtigen Vorlage zur frühen Führung durch Niklas Früh, der im zweiten Durchgang ebenfalls noch einmal einnetzte und seine Mannschaft zwischenzeitlich mit 3:0 in Front schoss. Der Anschlusstreffer ließ nur kurz Hoffnung auf Seiten der Rebländer aufkommen, am Ende gewann die Landesliga-Reserve auch in dieser Höhe verdient und hat nun am letzten Spieltag die Möglichkeit, mit einem weiteren Sieg das rettende Ufer zu erreichen.
Team 1 verpasste es nur denkbar knapp, mit einem Sieg die Landesliga – Historie am Münzwald zu beenden. Es war schon fast ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit, dass man nach zweimaliger Führung durch Justin Schumann und Ruben Thaller gegen einen gewiss nicht überzeugenden SV Niederschopfheim noch in der Nachspielzeit die entscheidenden Treffer kassierte und am Ende erneut mit leeren Händen dastand. Die Gäste bejubelten nach der Partie lange den für sie zwar erhofften, aber über weite Strecken nicht für möglich gehaltenen Dreier, der auch nun den Ortenauern wieder gute Chancen auf den Klassenerhalt einräumte.