Höhepunkt der Vereinsgeschichte

SV Ulm – SC Offenburg (Samstag, 17.00).

„Egal wie es ausgeht, wir sind schon jetzt unheimlich stolz auf die Leistung dieser Mannschaft“, bemerkte Werner Schell (84) jüngst noch vor dem Hinspiel beim SC Offenburg. Das Ulmer Ehrenmitglied war schon in den Gründungsjahren mit dabei und hat dementsprechend schon viele Höhen, aber natürlich auch Tiefen beim SV Ulm selbst miterlebt. Nun fiebert er zusammen mit den vielen anderen Anhängern der entscheidenden Rückpartie gegen den Sport-Club entgegen und hofft natürlich auf den erstmaligen Aufstieg des SV Ulm in die Landesliga. Als Außenseiter in den Stadtteil Albersbösch gereist, überraschte die Mannschaft von Trainer Oliver Bethge nach zuletzt eher mäßigen Leistungen nicht nur die vielen mitgereisten Fans, sondern in erster Linie auch die Einheimischen, die sicherlich nicht mit einer solch konzentrierten und forschen Leistung des Nordvertreters gerechnet hatten. Doch das 1:1 in der Ortenaumetropole war nur der halbe Weg und nun ein winzig kleiner Vorteil für den SV Ulm, die Favoritenrolle hat aber das Team von Gästetrainer Serkan Nezirov noch immer inne. In der Vorwoche musste er noch auf seinen angeschlagenen Torjäger Tonio Bayer wegen einer Muskelverletzung verzichten, nun wird er aber sicherlich das Risiko eines Einsatzes nicht mehr scheuen und vom Anpfiff weg auf ihn setzen. Auf Ulmer Seite wird hingegen Offensivspieler Robin Waffenschmidt fehlen, er wurde in einer äußerst umstrittenen Situation auf der Ersatzbank mit der Ampelkarte und somit einer Spielsperre bestraft.  „Jetzt erst recht“ war es unmittelbar nach dem Schlusspfiff in Offenburg unisono aus dem  Mannschaftskreis zu vernehmen, wo man sich der guten Leistung bewusst war und dies unbedingt wiederholen möchte. Ohnehin steht den Hausherren kein Druck ins Haus, nach dem Abstiegskampf im Vorjahr war die Vizemeisterschaft und das Erreichen der Aufstiegsspiele wesentlich mehr, als man am Münzwald erwartet hatte, wenngleich zwischenzeitlich viele auch schon vom direkten Aufstieg geträumt hatten, dies jedoch wegen einiger Verletzungen und der starken wie auch konstanten Leistung des Meisters Ottersweier am Ende nicht umzusetzen war.

Ein Scheitern wäre aktuell für die Hausherren auch bestimmt keine Tragödie, in der Bezirksliga hat man sich längst  zurechtgefunden und könnte wohl auch in der kommenden Spielzeit wieder eine gute Rolle spielen, und sollte der Aufstieg tatsächlich erreicht werden, würde man am Münzwald auch weiterhin die auf die Philosophie eigener Spieler setzen und definitiv nicht den Geldhahn aufdrehen. Negativspiele hierzu gibt es schon im hiesigen Bezirk durchaus genug. Die sicherlich zahlreichen Zuschauer dürfen sich also auf eine sehr interessante und wohl enge Begegnung gegen den SC Offenburg freuen, der vor nicht allzu langer Zeit noch auf Verbandsebene spielte und nun zumindest vorerst mit aller Macht wieder zurück in die Landesliga strebt. Dass auch der SCO in den Punkten Zweikampfführung und spielerische Qualität in vorderster Linie zu finden ist, bewies die Mannschaft zumindest phasenweise im Hinspiel, wenn  die Hauptakteure Sermanoukian und Cisse den Ball gekonnt zirkulieren ließen. Mit Goalgetter Bayer kommt nun der im Hinspiel vermisste Stoßstürmer hinzu, doch auch der SV Ulm kann in diesem Punkt mit guter Abwehr, hervorragendem Mittelfeld und vor allem Torjäger Steven Müller noch immer auch qualitativ gut dagegen halten.       

Noch ein abschließender Hinweis an die einheimischen Dauerkarteninhaber: Die Saison-Tickets behalten auch für diese Begegnung ihre Gültigkeit.   

Mit gutem Spiel eine ansprechende Ausgangslage erkämpft

SC Offenburg – SV Ulm 1:1 (1:1). Absolut auf Augenhöhe begegnete der SV Ulm bei seinem Gastspiel in der Ortenau den favorisierten Hausherren und überraschte den SC Offenburg nicht nur mit einem von Beginn an selbstbewussten Auftritt, sondern auch mit dem zuvor lange Zeit verletzt ausgefallenen Fabian Ernst in zentraler Mittelfeldposition, wo er als verlängerter Arm von Trainer Oliver Bethge das Spiel seiner Mannschaft lenkte. Die vielen mitgereisten Ulmer Fans machten augenscheinlich mindestens die Hälfte der ansehnlichen Zuschauerkulisse  und bejubelten jede Aktion der Gäste, die in der 13. Minute bei einem Flachschuss von Oliver Ernst, der nur knapp das Gehäuse des SCO verfehlte, und einer Direktabnahme von Alexander Janzen auf Flanke von Nils Helmholdt (18.) die ersten guten Gelegenheiten verpassten. Erst mit zunehmender Spieldauer kamen die Gastgeber über die spielstarke Achse Straub – Cisse – Sermanoukian besser ins Spiel und zeigten ihr Können bei vielen guten Zuspielen in die Freiräume, doch die Ulmer Defensive stand an diesem Tag über weite Strecken sehr sicher,  und wenn dann dennoch ein Ball durchkam, war der fehlerfreie Torhüter Manuel Klemm einmal mehr ein sicherer Rückhalt. So auch in der 19. Minute, als der bewegliche und immer aus der Tiefe des Raumes kommende Aliu Cisse auf der rechten Außenbahn freigespielt wurde und dessen Rückgabe Daniel Kempf per Flachschuss in zentraler Position direkt in den Armen von Keeper Klemm landete. Nachdem ein Kopfball von Spielführer Robert Grüner ebenfalls von Klemm pariert wurde (25.), war wieder der SV Ulm am Drücker und nutzte den einzigen Fehler des einheimischen Torhüters Mike Baudendistel gnadenlos aus. Als dieser eine Flanke von Steven Müller unterlief, stand Alexander Janzen goldrichtig und staubte zur nicht unverdienten Führung ab (28.). Die Partie stand in der ersten Hälfte auf sehr gutem Niveau, dem hohen Aufwand der ersten 30 Minuten schienen die Gäste in der Schlussphase jedoch Tribut zu zollen, denn Offenburg drängte zur Pause hin auf den Ausgleich und nutzte dann auch die erste Chance durch Narek Sermanoukian, der nach einem Freistoß aus dem Halbfeld per Kopfballablage bedient wurde und völlig freistehend aus wenigen Metern das 1:1 besorgte (38.). Aliu Cisse (43./Klemm wehrte ab) und erneut Spielmacher Sermanoukian (44.), der häufig als vorderste Spitze und Ballhalter die Ulmer Abwehrzentrale beschäftigte, verpassten noch vor dem Seitenwechsel zwei weitere gute Chancen für den Offenburger Vizemeister, der dann aufgrund dieser Möglichkeiten zur Pause durchaus hätte in Front liegen können.

Nach dem Wiederanpfiff hatte zunächst wiederum Sermanoukian das 2:1 auf dem Fuß, jedoch zu viel Rücklage, sodass sein Schuss aus gut zehn Metern weit über das Ulmer Tor ging. Es war der letzte nennenswerte Abschluss des SCO, fortan war das Ulmer Team wieder besser im Spiel und vielfach nur durch Fouls zu bremsen. Schiedsrichter Andreas Nübling (FC Sexau) zog sich den Unmut der Ulmer Fangemeinde erstmals so richtig zu, als er den bereits verwarnten Jens May nach einer weiteren unfairen Aktion gegen Fabian Ernst abermals nur ermahnte und Trainer Serkan Nezirov seinen zentralen Abräumer unmittelbar danach vom Feld nahm (71.), jedoch wenige Minuten vor Spielende dem wegen einer angeblichen Schwalbe ebenfalls bereits verwarnten und schon ausgewechselten Robin Waffenschmidt auf der Ersatzbank die Ampelkarte zeigte, weil dieser eine Wasserflasche gegen die Holzwand des Wechselhäuschens geschmettert hatte. Spätestens jetzt machten sich durchaus verständliche „Schieber“-Rufe wie in den Bundesliga-Stadien der siebziger und achtziger Jahre breit, zumal Waffenschmidt bis zu seiner Auswechslung zu den auffälligsten Feldspielern gehörte und von den Einheimischen mit fairen Mitteln kaum zu halten war. Er wird dem SV Ulm im Rückspiel am Münzwald sicherlich schmerzlich fehlen, doch als Steven Müller kurz vor Spielende sogar noch das Siegtor auf dem Fuß hatte und Torhüter Baudendistel seinen Fehler aus dem ersten Durchgang mit einer Glanzparade wettmachte, konnten Trainer Oliver Bethge und seine Mannschaft die zum Ende der spannenden und guten Begegnung doch mit einem positiven Fazit beenden. „Es war ein insgesamt ausgeglichenes Spiel, das Resultat hält uns für das bevorstehende Heimspiel alle Möglichkeiten offen, und wir werden erneut gut vorbereitet sein“, so Bethge nach der Partie. SCO-Coach Nezirov trauerte insbesondere den vergebenen Chancen vor der Pause nach, sah aber ebenfalls das 1:1 als „gerechtes Ergebnis“ an.                                           

Schiedsrichter: Andreas Nübling (FC Sexau)

Assistenten: Benjamin Stockmar (SV Munzingen), Dominic Morath (FC Vogtsburg)

Tore: 0:1 Janzen (28.), 1:1 Sermanoukian (38.)

Zuschauer: 800

SV Ulm:

Manuel Klemm – Jacob Friedmann, Benedikt Wisser, Patrick Ernst, Nils Helmholdt –  Alexander Janzen (67. Aykut Ademogullari), Oliver Ernst (74. Jonathan Wisser),  Fabian Ernst, Björn Burst (77. Marius Metzger), Steven Müller – Robin Waffenschmidt (86. Jan Dmitrovic).   

SC Offenburg:

Mike Baudendistel – Daniel Kempf, Mijo Vujevic, Jens May (71. Mario Bergmann), Robert Grüber – Mehmet Yildirim, Mischa Pleger, Waldemar Kraus (74. Yannick Männle), Aliu Cisse, Assad Traikia (91. Steve Blessing) – Narek Sermanoukian (82. Cengizhan Keskin).  

Nils Helmholdt gegen Aliu Cisse

Vorläufiger Höhepunkt der Vereinsgeschichte

SC Offenburg – SV Ulm (Samstag, 17.30). 

Als wahrer Publikumsmagnet haben sich in den vergangenen Jahren die nach den letzten Saisonbegegnungen angesetzten Entscheidungsspiele um Auf- oder Abstieg erwiesen, und insbesondere die Duelle der Bezirksliga-Vizemeister aus den Bezirken Offenburg und Baden-Baden sind hier von besonderem Interesse, entscheiden sie doch teilweise noch die Anzahl der Absteiger in den eigenen und nachfolgenden Spielklassen. Erstmals in seiner mehr als 70-jährigen Vereinsgeschichte hat es nun auch der SV Ulm geschafft, an die Tür zur Landesliga anzuklopfen. In der vorangegangenen Spielzeit hat man noch gegen den Abstieg gekämpft, in der aktuellen Saison lag man lange Zeit sogar aussichtsreich im Rennen um die Meisterschaft, musste am Ende aber dem verdienten Titelträger FV Ottersweier den Vortritt lassen, dessen Konstanz im Schlussspurt den Ausschlag gab und die aktuell vorhandene Qualität in der Lindengemeinde bestätigte. Trainer Oliver Bethge und seiner Mannschaft wurde die Reise zum Hinspiel in der Ortenaumetropole zugelost, wo man auf einen spielstarken Gastgeber trifft. Der SC Offenburg lag nach der Vorrunde bereits klar auf Platz zwei, hatte dann in der bekannt starken Ortenaugruppe aber eine kleine Schwächephase und fand sich im letzten Saisonviertel inmitten einiger weiterer Anwärter auf die Vizemeisterschaft, setzte sich aber an den letzten Spieltagen doch noch mit energischem Schlussspurt durch sicherte sich die Aufstiegsspiele mit einem 4:2 am letzten Spieltag daheim gegen den als Absteiger längst feststehenden SC Durbachtal II. Mit Entscheidungsspielen kennt man sich beim SC Offenburg hinlänglich aus, vor fünf Jahren stieg man als Tabellenzweiter von der Landesliga in die Verbandsliga auf, um anschließend nach weiteren zwei Spielzeiten in der Landesliga wieder in das Bezirksoberhaus zurückzukehren. Im Vorjahr noch Tabellendritter, übernahm Trainer Serkan Nezirov den nun wieder aufstrebenden SCO, der in seiner nunmehr 90-jährigen Vereinsgeschichte immer im Schatten des Offenburger FV stand. Mit Tonio Bayer, schon im vergangenen Jahr mit 20 Treffern bester Torschütze der Gastgeber, Aliu Cisse (aktuell 19 Tore) und dem erfahrenen Spielmacher Narek Sermanoukian an der Spitze, der vor zwei Jahren vom SV Linx zu seinem Stammverein zurückkehrte, haben die „Schwarz-Weißen“ eine spielstarke und gleichzeitig torgefährliche Mannschaft geformt, der der SV Ulm nur im Kollektiv begegnen kann. Trainer Bethge dürften nach aktuellem Stand alle Kaderspieler zur Verfügung stehen, er wird im Hinspiel sicherlich eine etwas defensivere Variante in der Aufstellung wählen. Für viele Ulmer Fans werden nun sicherlich Erinnerungen an die Entscheidungsspiele mit dem FV Illingen aus dem Jahr 2011 wach, als man in einem dramatischen Rückspiel mit 5:4 auswärts gewann, damit die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachte und damals nicht nur den Aufstieg in die Kreisliga A, sondern überhaupt den sportlichen Aufschwung in erster Linie mit Eigengewächsen schaffte. Der SV Ulm reist nun zwar als Außenseiter zum amtierenden Bezirkspokalsieger in die Ortenau, wird sich aber so teuer als möglich verkaufen, um sich für das Rückspiel eine Woche später noch alle Optionen halten zu können.

Aufstieg in die Kreisliga A nach einem 5:4 in Illingen im Jahr 2011

Niederlage in der Schlussphase besiegelt

FC Lichtental – SV Ulm 4:2 (2:0, Bezirksliga). Beim Auswärtsspiel im Haimbachtal, wo es für die Gastgeber noch um den Klassenerhalt in der Bezirksliga ging, musste Ulms Trainer Oliver Bethge den Spagat zwischen der Schonung stark belasteter oder angeschlagener Spieler leisten und  gleichzeitig aber auch versuchen, Spannung und Motivation in dem Team hoch zu halten. Hierzu musste er aber auch die Formation ändern, weshalb einige Automatismen nicht mehr passten und andererseits ein bis in die Haarspitzen motivierter FC Lichtental grundlegend zeigte, warum er auch in personell geschwächter Aufstellung an die jüngste Siegesserie  anknüpfen wollte. Der SV Ulm kontrollierte anfangs dann nur scheinbar die Partie und wurde bei Ballverlusten durch schnelles, aber auch kluges Bassspiel der Einheimischen in die Tiefe einige Male förmlich überrannt. Fabian Ganster (16.) und Maximilian Edelmann (32.) brachte nach solchen Situationen in fast gleicher Manier die Hausherren mit 2:0 in Front, wiederum Ganster (18.), Rudolf Hinkel (21.) und Raphael Geiler (44.) hätten die Kurstädter vor der Pause sogar noch weitaus deutlicher in Front bringen können, doch Ulms Keeper Robin Frietsch hielt seine Mannschaft mit guten Paraden im Spiel.

So ganz hängen lassen wollten sich die Gäste im letzten Punktespiel der Saison dann doch nicht, Coach Bethge brachte nach der Pause binnen kurzer Zeit gleich drei neue Spieler und damit auch wieder mehr Schwung in die eigene Offensive. Mit freundlicher Unterstützung von Torhüter Markus Welti versenkte Steven Müller dann einen Freistoß aus gut 25 Metern zum Anschluss im Tor (58.), Oliver Ernst setzte nur zwei Minuten später einen Kopfball nur knapp neben den Pfosten und hatte nach genau eine Stunde Spielzeit schon fast den Ausgleich hergestellt. Lichtental ließ nun immer mehr nach, die Gäste bestimmten eindeutig die Partie und kamen durch den freigespielten Goalgetter Müller in der 76. Minute auch zum längst verdienten 2:2. Als „Oli“ Ernst in der 78. Minute aus dem Mittelfeld heraus die Abwehr der Hausherren überlief und alleine vor dem Tor den Ball auf den mitgelaufenen Alexander Janzen quer gelegt hatte, wurde das vermeintliche 2:3 wegen einer angeblichen Abseitsstellung annulliert. Dies schien nun aber wieder die Hausherren zu motivieren, die zum Klassenerhalt einen Sieg benötigten und dann eine Schlussoffensive starteten. Lichtental warf nun alles nach vorne und erhielt zunächst einen umstrittenen Foulelfmeter zugesprochen, den Ganster zum 3:2 verwandelte (84.), und schon im nächsten Angriff nutzte der FCL-Torjäger ein Missverständnis in der Ulmer Defensive und spitzelte den Ball zum vielumjubelten Endstand in das Tor. Nach schwachem ersten Durchgang zeigte der SV Ulm eine halbe Stunde lang guten Fußball im Haimbachtal, was auch beinahe zum Sieg gereicht hätte, hielt dann aber in der Schlussphase gegen einen an diesem Tag willensstärkeren Gegner nicht mehr entscheidend genug dagegen und muss vor den anstehenden Entscheidungsspielen gegen den sicherlich favorisierten SC Offenburg (8. bzw. 15. Juni) nun noch einmal alle Kräfte bündeln.                               

Sonntagsschuss entschied die Partie zugunsten der Gäste

SV Ulm II – SV Sasbach II 0:1 (Kreisliga A Süd). Sicherlich keinen Sommerfußball bekamen die Zuschauer bei fast tropischen Temperaturen am Münzwald zusehen, denn nach verhaltenem Beginn und einigen andeutungsweise vorhandenen Möglichkeiten auf beiden Seiten war es ausgerechnet der künftige Spielertrainer der Gäste, Matthias Zehnle, der seine Mannschaft mit einem Sonntagsschuss in Führung brachte, als sich sein Distanzschuss per Bogenlampe unerreichbar für den ansonsten sicheren Torhüter Maximilian Simmes in das Toreck senkte (29.). Die Hausherren mühten sich in der restlichen Spielzeit mit viel Aufwand um den Ausgleich und drangen vor allem über die rechte Außenbahn gefühlt ein Dutzend mal in den Strafraum der Gäste ein, doch nicht ein einziges Mal fand der jeweilige Flankengeber dabei einen freistehenden Mitspieler, nach sehr guter Vorbereitung Aktionen also, die in dieser Spielzeit schon sehr oft zu beobachten waren. Im Duell der Bezirksliga-Reserven, die sich beide schon vorzeitig den Klassenerhalt gesichert hatten und Sasbach II den Verbleib der „Ersten“ eine Etage höher am Vortag verständlicherweise mitgefeiert hatte, liefen die Einheimischen dem Rückstand dann erfolglos hinterher und konnten die Niederlage im letzten Heimspiel der Saison dann trotz Einsatz und Engagement nicht mehr verhindern, während sich Spielertrainer Laszlo Kanyuk und sein Gästeteam mit einer guten Defensivleistung noch einmal selbst belohnten und den immerhin schon fünften Auswärtssieg einfuhren. Schiedsrichter Murat Sahin (SV Bühlertal) hatte mit der überwiegend fairen Partie keine Mühe und leitete unauffällig.

                                       

Der SV Ulm II spielte in folgender Aufstellung:

Maximilian Simmes – Robin Knebel, Hendrik Faust, Luca Bellante, Nicolai Metzinger (46. Tom Eisele) – Philipp Sauter, Tobias Rummel (61. Dominik Faust), Kevin Brand, Denis Tran (70. Julian Brand), Benjamin Gembruch (57. Julian Brand) – Waldemar Lind (46. Niklas Früh).

Saisonfinale in der Kurstadt

FC Lichtental – SV Ulm (Samstag, 17.00 Uhr, Bezirksliga). Gerade noch rechtzeitig zum Saisonende hin fand der FC Lichtental in die Erfolgsspur zurück und schob sich mit zuletzt drei Siegen in Folge aus scheinbar abgeschlagener Lage wieder in eine bessere Ausgangsposition auf den drittletzten Rang vor dem Saisonfinale nach vorne. Doch selbst ein Heimsieg gegen den SV Ulm könnte bei gleichzeitigen Erfolgen der Konkurrenten Sasbach, Bischweier oder Sasbachwalden nicht zum endgültig sicheren Klassenerhalt reichen. Das Team von Trainer Lars Kunz wird dennoch alles versuchen, um die Zähler im Kurort zu behalten. Unterstützt wird dieses Vorhaben mit der mageren Bilanz der Gäste im Haimbachtal, nur einen einzigen Sieg vor knapp fünf Jahren im Bezirkspokal weist die Statistik hier für den Vizemeister auf. Oliver Bethge und seine Mannschaft werden im letzten Punktespiel diese Begegnung aber sicher nicht einfach abschenken, sondern Konzentration und Spannung im Hinblick auf die Aufstiegsspiele hochzuhalten versuchen. Mit Björn Burst und Alexander Janzen kehrten zwei der zuletzt angeschlagenen Akteure schon am Vorsonntag gegen Sasbach wieder in den Kader zurück, dafür fehlt an diesem Wochenende Stammkeeper Manuel Klemm, der aber schon in Ötigheim von Robin Frietsch hervorragend vertreten worden war. Dafür müssen die Gastgeber, die am vergangenen Wochenende spielfrei waren, nun erst auf den zuletzt torgefährlichen Qendrim Rrahmani wegen einer Ampelkartensperre verzichten, haben aber in dem während der laufenden Saison verpflichteten Isa Hacalar einen weiteren extrem cleveren Goalgetter in den eigenen Reihen und setzen ihre Hoffnungen natürlich vor allem auf ihn. Während an der Tabellenspitze alles entschieden ist, war der Abstiegskampf am letzten Spieltag noch selten so spannend wie an diesem Wochenende.    

Letztes Heimspiel mit Fan-Bier

SV Ulm II – SV Sasbach II (Sonntag, 15.00 Uhr, Kreisliga A). Eigentlich könnten die beiden Bezirksliga-Reserven einen entspannten Sonntag verbringen und dem SV Ulm nach dem vorzeitigen Klassenverbleib ein schönes letztes Heimspiel bescheren, doch die Gäste sind trotz sehr guter Saison und einem nicht erwarteten sicheren Mittelfeldrang zumindest bis nach dem letzten Bezirksliga-Spieltag nicht endgültig gerettet, da die „Erste“ der Lenderdörfler am Samstag noch gegen Baden-Oos antreten muss und das Resultat beziehungsweise das Abschneiden im Oberhaus letztlich auch Auswirkungen auf den tatsächlichen Klassenerhalt von Sasbach II hat. Dies kann bei Anpfiff der Begegnung am Münzwald jedoch nicht mehr beeinflusst werden, beide Trainer haben aber erneut die Möglichkeit, einige Spieler oder auch eine neue Formation zu testen, so wie es Spielertrainer Waldemar Lind fast zwangsläufig auch schon in Varnhalt praktiziert hatte. Gästecoach Laczlo Kanyuk hat auf der anderen Seite möglicherweise das Problem, dass nach bisher errichten immerhin 37 Zählern die Luft scheinbar raus ist bei seiner Mannschaft, das jüngste 1:7 daheim gegen Vimbuch könnte durchaus Beleg dafür sein. Für beide Seniorenmannschaften des SV Sasbach ist bis zum Schlusspfiff im Bezirksoberhaus also noch bangen angesagt.

Nach der Niederlage im Rebland (0:2) möchte sich die Ulmer Reserve ihrerseits den letzten Auftritt am Münzwald gerne selbst mit einem Erfolg und die treuen Anhänger mit Fan-Bier nach der Begegnung belohnen.

Vizemeisterschaft und Aufstiegsspiele gesichert

SV Ulm – SV Sasbach 3:1 (2:1, Bezirksliga). Nach der zunächst noch chancenarmen und torlosen Partie der Vorwoche in Ötigheim benötigte der SV Ulm vor heimischer Kulisse exakt 58 Sekunden, um nach maßgenauer Vorarbeit von Marius Metzger, der über die rechte Außenbahn in den Strafraum eingedrungen war und dann überlegt querlegte, durch den zentral mitgelaufenen Steven Müller mit 1:0 in Führung zu gehen. Von diesem Auftaktschock erholte sich der SV Sasbach jedoch recht schnell und zeigte im Prinzip bis zur Pause dann den gepflegteren Fußball mit deutlich mehr Ballkontrolle im Spielaufbau, doch in Strafraumnähe endeten dann meist die Bemühungen der Lenderdörfler, die hier offenbarten, warum sie am letzten Spieltag noch gegen den Abstieg kämpfen müssen. Alleine Arthur Kissner hatte Sasbach den Ausgleich in der 11. Minute zu verdanken, der Goalgetter luchste Aykut Ademogullari in zentraler Aufbauposition den Ball ab und ließ im Anschluss Torhüter Manuel Klemm, der sich mit Ausnahme einiger Flankenbälle, die er sicher herunterpflückte, ansonsten kaum auszeichnen konnte, keine Abwehrmöglichkeit. Ulm fehlte es im ersten Durchgang vor allem an Laufbereitschaft, mangels Anspielstationen bestand das Spiel nach vorne vielfach aus lang geschlagenen Bällen, die nur selten einen Abnehmer in blauem Trikot fanden. Es war alleine die Qualität einzelner Spieler, die den Vorteil der Einheimischen gegenüber dem SVS ausmachte, und so war Torjäger Steven Müller nicht von ungefähr Vorlagengeber per Freistoß beim erneuten Führungstreffer, als er Oliver Ernst am zweiten Pfosten bediente und der den Ball zum 2:1 über die Torlinie drückte (23.). Nach einem Foul an Robin Waffenschmidt direkt vor dem Strafraum entschied dann der sehr gute Schiedsrichter Niklas Zygan (SV Waldprechtsweier) nach einer knappen Stunde auf Freistoß für den SV Ulm, den Müller zum 3:1 direkt  verwandelte. Bei Sasbach schien in der Folge der Akku leer, die Mannschaft war zwar bemüht, aber ein entschiedenes Aufbäumen nicht mehr erkennbar. Ohnehin hatte das Team von Trainer Steve Schroeter mit Ausnahme des Ausgleichtreffers keine richtig gute Möglichkeit mehr zu verzeichnen, während die Hausherren durch Aykut Ademogullari (65.), Oliver Ernst (69.) und den eingewechselten Justin Schumann per Lattentreffer in der Nachspielzeit das Resultat auch durch eine klare Leistungssteigerung im zweiten Durchgang noch hätten höher schrauben können. Für das Team von Oliver Bethge stand zur Pause ohnehin schon die Vizemeisterschaft und das Erreichen der Relegationsspiele fest, da die Partie des  Konkurrenten Baden-Oos bereits beendet war und der Punktevorsprung zu diesem Zeitpunkt auch bei einer eigenen Niederlage noch ausgereicht hätte.                                                            gw

Der SV Ulm spielte in folgender Aufstellung:

Manuel Klemm – Jacob Friedmann, Patrick Ernst, Benedikt Wisser (66. Björn Burst), Manuel Friedmann (79. Nicolai Metzinger) – Aykut Ademogullari, Oliver Ernst, Robin Waffenschmidt (78. Justin Schumann), Steven Müller – Marius Metzger (65. Alexander Janzen).

Ersatzgeschwächt in Varnhalt unterlegen

FC Varnhalt – SV Ulm II 2:0 (1:0,Kreisliga A Süd). Wie ein Kreisliga A-Spiel ablaufen kann, wenn es für beide Mannschaften um nichts mehr geht, bekamen die Zuschauer am vergangenen Sonntag in Varnhalt zu sehen. Während die Heimelf bereits seit einigen Wochen das rettende Ufer erreicht hat, stand auch der Klassenerhalt der Ulmer Bezirksliga-Reserve schon vor dem Spiel fest. Gäste-Trainer Waldemar Lind nutzte diesen Umstand und die erneut dünne Personaldecke, um einigen A-Jugend-Spielern die ersten Spielminuten in der Seniorenmannschaft zu verschaffen. Den Vorzeichen entsprechend begann das Spiel ereignisarm – die Angriffsversuche beider Mannschaften endeten häufig mit Ballverlusten im letzten Drittel oder mit teils ungefährlichen Versuchen aus der Distanz. So mussten sich die Zuschauer bis zur 21. Minute gedulden, ehe es zum ersten Aufreger der Partie kam. Über Umwege gelangte der Ball zu Ulms Benjamin Gembruch, der plötzlich alleine im Strafraum vor FCV-Torhüter Daniel Graf auftauchte, die Chance zur Führung aber nicht nutzen konnte. Diese Aktion rüttelte vor allem die Hausherren wach, die in den letzten Minuten der ersten Hälfte ihre stärkste Phase des Spiels hatten. Sven Schwantes scheiterte dabei in der 33. Minute noch mit einer tollen Direktabnahme aus spitzem Winkel an der Latte, machte es aber kurz darauf besser, als er eine flache Hereingabe von Maximilian Haug aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie drückte (37.). Unmittelbar vor der Pause hatte FCV-Spieler Jannik Ottenbreit noch die Chance zu erhöhen, seinen Versuch kratzte Ulms Schlussmann Robin Frietsch aber von der Linie (44.), wobei Spieler und Fans der Heimelf den Ball bereits im Tor gesehen hatten. Die durchaus strittige Situation entschied der Unparteiische Robert Römmich (Gaggenau) zugunsten der Gäste, der sonst keinerlei Probleme mit der Leitung der sehr fair geführten Partie hatte. Die zweite Hälfte der Begegnung lief dann sogar noch ereignisärmer ab, wobei die Ulmer „Zweite“ zumindest noch versuchte, den Ausgleich zu erzielen, jedoch keine nennenswerte Möglichkeit mehr herausspielen konnte. Auf der anderen Seite schloss Mittelfeldspieler Julian Schmich in der Schlussphase einen der wenigen Angriffe der Heimmannschaft nach feiner Kombination erfolgreich ab und sicherte seinem Team den verdienten Sieg (80.).

Auch im Vorspiel der Reserven traten die Gäste mit vielen A-Jugendspielern in der Startelf an und konnten das tabellarisch ungleiche Duell lange Zeit offen gestalten. Sebastian Kümmich erzielte gar den zwischenzeitlichen Ausgleich, am Ende musste sich die junge Ulmer „Dritte“ dem Tabellenführer aus Varnhalt aber mit 5:1 (2:1) geschlagen geben, wobei das Ergebnis sicherlich zu deutlich ausfiel.                                                            mw

Der SV Ulm II spielte in folgender Aufstellung:

Robin Frietsch – Nils Brand (46. Lars Nollau,   84. Marcello Peduzzi), Jannik Heß (60. Kevin Droll), Luca Bellante, Robin Knebel – Philipp Sauter (70. Sebastian Kümmich), Kevin Brand, Tobias Rummel, Dennis Tran, Benjamin Gembruch – Waldemar Lind

Tabellenführer überrascht

SV Ulm II – SG Lauf/Obersasbach 2:1 (0:0,Kreisliga A Süd). Nur selten war die Rollenverteilung vor einem Spiel so eindeutig, wie im Duell der Ulmer Reserve gegen den aktuellen Spitzenreiter aus Lauf/Obersasbach. Der seit Wochen ungeschlagene Ligaprimus traf auf eine stark ersatzgeschwächte Heimelf, die nicht nur aufgrund von Verletzungen und Sperren des eigenen Teams auf zahlreiche Stammkräfte verzichten musste, sondern auch noch dem wachsenden Lazarett des Bezirksliga-Teams Tribut zollte und weitere Leistungsträger an die erste Mannschaft abgab. Das Team um Spielertrainer Waldemar Lind hatte also nichts zu verlieren und begann die Partie entsprechend beherzt und engagiert. Die Gäste hingegen fanden nur langsam ins Spiel und taten sich gegen die robust auftretende Ulmer Defensive schwer. So ergab sich auch die erste Großchance des Spiels auf Seiten der Heimelf. Der Kopfball von Kevin Brand konnte allerdings auf der Linie durch einen Abwehrspieler der SG geklärt werden (28.). Auf der anderen Seite konnte sich Ulms Ersatztorhüter Maximilian Simmes auszeichnen, als er in der 32. Minute einen Flachschuss von Johannes Herkert entschärfte. Das Gäste-Team um Spielertrainer Ergün Bilici tat sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs schwer, spielerisch Torchancen zu kreieren. Häufig endeten die Offensiv-Bemühungen in den Ulmer Defensiv-Reihen oder mit Fernschüssen, die, mit Ausnahme des Versuchs von Jannik Storz (60.), allesamt ungefährlich waren. Die Doppelchance von Ulms Justin Schumann (62.) deutete dann an, dass in diesem vermeintlich ungleichen Duell für die Bezirksliga-Reserve doch etwas zu holen wäre. Die Heimelf agierte in der Folge etwas offensiver und ging in der 76. Spielminute durch Kevin Brand tatsächlich in Führung, der einen Abstauber nach einem Versuch von Waldemar Lind nur noch ins leere Tor einschieben musste. Die Gäste reagierten sofort auf den überraschenden Rückstand und suchten mit dem Anspiel direkt den Weg zum Ulmer Tor. Den daraus resultierenden Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Ulms Abwehrchef Luca Bellante unglücklich per Kopf zum schnellen 1:1-Ausgleich (77.). Der Spitzenreiter drängte in der Folge auf die Führung und spielte Angriff um Angriff, wurde aber bis auf einen Distanzschuss durch den eingewechselten Lukas Striebel (79.) nicht mehr torgefährlich. In den hektischen Schlussminuten wurden die Zweikämpfe auf beiden Seite härter geführt, der sehr souverän leitende Schiedsrichter Florian Kienzler (Kehl) behielt aber auch hier die Ruhe und konnte die Gemüter beruhigen. Bereits in der Nachspielzeit konterte die Heimmannschaft noch einmal gegen die aufgerückten Gäste und erzielte nach einer Flanke von Benjamin Gembruch und der Ablage durch den eingewechselten Sebastian Kümmich in Person von Spielertrainer Waldemar Lind den vielumjubelten erneuten Führungstreffer (90.+3). Mit diesem Tor fuhr der SV Ulm II den überraschenden, aber keinesfalls unverdienten Sieg gegen den Tabellenführer ein.

Im Vorspiel der Reserven unterlag die ebenfalls stark ersatzgeschwächte Ulmer „Dritte“ deutlich mit 1:5 (0:2), zeigte aber auch hier eine kämpferisch ansprechende Leistung und erzielte durch Jason Schumann den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer.                                                         mw

Der SV Ulm II spielte in folgender Aufstellung:

Maximilian Simmes – Philipp Sauter (90. Janik Steimel), Luca Bellante, Hendrik Faust, Nicolai Metzinger – Justin Schumann, Dominik Faust (72. Sebastian Kümmich), Tobias Rummel, Kevin Brand, Benjamin Gembruch – Waldemar Lind